Warner und Mehr surfen auf dem Momentum. Ihre Basis ist die Liebe zur Experimentellen Musik und dem Streben, etwas Außergewöhnliches entstehen zu lassen. V_on erblicktdas Licht der Welt. Joseph Warner ist nicht zuletzt wegen seiner vielbeachteten Soloveröffentlichungen eine
feste Größe in der europäischen Kontrabass-Avantgarde und gilt als „Dämon“ am Instrument, der sich in den von ihm erzeugten Kosmen verliert. Warner jongliert mit Oberton-Überlagerungen und Verfremdungen der natürlichen Klangwelt des Kontrabasses. Er erkundet die Metaphysik seines Instrumentes und er ist strenger Purist. Sein Ansatz zerlegt und konstruiert die herkömmlichen Spielweisen des archaischenInstruments neu, ohne die Tradition des Kontrabasses über Bord zu werfen. Er erschafft Klangwelten durch tradierte Techniken und sogenannten „Extend Techniques“, wobei er ohne Effekte oder synthetisches Additiv auskommt. Markus Mehr kommt diametral aus der entgegengesetzten Richtung. Aus Field Recordings und Elektronik erschafft er für gewöhnlich abstrakte Klangerzählungen. Er seziert Klang, sucht nach dem Sound hinter dem
Sound, verfremdet, dehnt, verdichtet, editiert und montiert neu.
Sebastian Birkl alias DOT hat seine Wurzeln sicherlich in der Hip-Hop-Szene, wobei seine musikalischen Ausflüge gerne die Grenzen instrumentaler Genres verwischen. Gekonnt paart er Jazz-Akkorde, Krautrock-Gitarren und Synthesizer-Pads mit detailreichen Kompositionen, krachenden Drums oder sanften Streichern. Und immer dabei: Die Suche nach dem Neuen. Er gilt als umtriebiger Produzent und Strippenzieher hinter zahlreichen Projekten unterschiedlichster Art und veröffentlichte bereits mehrere Alben über das Berliner Label Anette Records, deren verschiedene Editionen sich rasch ausverkauften. Nach ausgedehnten Touren durch Europa in
verschiedenen Gruppierungen, hat sich DOT einen Namen als Solokünstler gemacht, aus dem Sampling kommend wagt er sich nun über Electronica und Jazz abermals in ein neues Feld vor. Seit 2022 arbeitete DOT mit internationalen Künstler:innen an dem Projekt „Tales from Erygow“. Ein Konzeptalbum, das die Grenzen seiner musikalischen Herkunft weiter verwischt und eine neue Soundästhetik hervorbingt: Synthie-Jazz trifft auf eine dystopische Scifi-Erzählung.
NEUE MUSIK AUS AUGSBURG – ein Doppelkonzert, das spannend wird!